Au revoir, Sommer … und bis nächstes Jahr! Der Sommer ist vorbei und die kalte Jahreszeit beginnt. Mit der richtigen Ausrüstung macht das Radfahren auch im Winter Spaß. Wir haben für euch fünf hilfreiche Tipps zusammengestellt mit denen ihr sicher durch die anstehende kalte Jahreszeit radelt.
Tipp 1 – Sehen und gesehen werden, die richtige Beleuchtung
Glühbirnchen vs. LED
Wenn die Tage kürzer werden, ist der Dynamo samt Licht im Dauerbetrieb. Dank immer neuen Technologien hat sich die Sichtbarkeit und Sicherheit von Radfahrern in den letzten Jahren erhöht. Kommen die gut alte Glühbirne sowie der Halogenscheinwerfer nur auf wenige 10-15 LUX Leuchtkraft, liegen LED-Scheinwerfer heute bereits bei 25, 40 oder gar Flutlicht-artigen 90 LUX Leuchtkraft. Neben der deutlich besseren Straßenausleuchtung von LED-Scheinwerfern verfügen einige neue Modelle über weiteren Zusatzfunktionen wie Auf- und Abblendlicht, Standlicht, Tagfahrlicht und über eine Bremslichtfunktion.
Nabendynamo – die erste Wahl im Winter
Wer kennt es nicht, wenn bei nasskühlem Wetter der Seitenläuferdynamo den Grip am Mantel verliert und der Frontstrahler nur noch punktuelle Morsezeichnen emittieren – oder sogar ganz die Arbeit verweigert!
Allwetter-Vielfahrer empfehlen wir einen Nabendynamo. Denn ob es regnet, stürmt oder schneit ein Nabendynamo lässt Sie nicht im Stich und liefert zuverlässig Strom – auch bei beschiedenem Wetter. Einstiegsmodelle fangen bei ca. 25-40 € an, die Mittelklasse gibt’s für 40-70 €. Der Klassenprimus unter den Nabendynamos von SUPERNOVA beginnt bei 189 € – ist in Punkto Qualität, Gewicht, Helligkeit und Zuverlässigkeit aber auch eine Klasse für sich.
Batterielichtsysteme
Aber auch die batteriebetriebenen Lichtstecksysteme sind mittlerweile von der Polizei voll anerkannt. Schnell aufgeladen und ebenso fix montiert, leuchten sie auch bei Regen- und Matschwetter den Weg nach Hause. Wir empfehlen das Lichtstecksystem von AXA mit dem man ein qualitatives Front- und Rückleuchtset mit 35 LUX erhält zu einem guten Preisleistungsverhältnis ab 34,95 €.
Tipp 2 – Die richtige Winterkleidung
Die richtige Fahrradkleidung ist das A und O beim Radfahren an kalten Wintertagen. Da der Körper bei Radfahren Eigenwärme produziert sollten einige Aspekte beachtet werden. Grundsätzlich sollte die Fahrradkleidung im Winter…
- aus mehreren dünnen Kleidungsschichten aufgebaut sein (Zwiebelprinzip)
- nicht bewegungseinschränkend sein
- atmungsaktiv, winddicht, wasserabweisend und vor Kälte schützen
- zur Erhöhung der passiven Sicherheit möglichst auffällig, hell und mit Reflektionselementen ausgestattet sein
Die meiste Wärme verliert der Mensch über den Kopf – daher Mütze auf! …und so Ohren und Stirn vorm Auskühlen schützen. Für Fahrradfahrer mit Helme gibt es von ABUS auch spezielle Helmmützen die komfortabel direkt unter bzw. Regenkappen auf dem Helm getragen werden können.
Sogenannte Windstopper-Halstücher z.B. von BUFF schützen die empfindliche Halsregion vor lang einwirkendem Zugwind. Aber auch die Hände wollen geschützt werden. Hier sind Fausthandschuhe zu empfehlen, da sie weniger winddurchlässig sind als normale Fingerhandschuhen. Mittlerweile gibt es auch Handschuhe mit denen man problemlos den Touchscreen seines Smartphones bedienen kann.
weiter können…
- Reflektionswesten oder Reflxgurte über der Kleidung tragen werden, das steigert dich Sichtbarkeit deutlich und man wird von anderen Verkehrsteilnehmern eher erkannt – dies ist gerade für Kinder empfehlenswert!
- Zusätzliche Accesoires: beheizbare Einlegesohlen, Schafffellsattelüberzüge, Überziehhosen und Überziehschuhe
- das Eincremen nicht vergessen, denn die zusätzliche Fettschicht im Gesicht und auf den Händen mindert den Wärmeverlust und schützt gleichzeitig die Haut
- „last but not least“ – vor der Fahrt einen warmen Tee trinken, der wärmt den Körper zusätzlich von Innen! 🙂
Tipp 3 – Bodenhaftung nicht verlieren – Winterbereifung fürs Fahrrad
Bei festgefahrenen Schneedecken, Matsch oder gefrierender Nässe können Radfahrer schnell ins Rutschen kommen. Winterreifen fürs Fahrrad haben mehr Grip, eine gute Laufleistung und extra Pannenschutz.
Für vereiste Strecken gibt es spezielle Winterreifen mit bis zu 240 Spikes, die sich während der Fahrt in die Eisfläche verankern und so dem Reifen mehr Grip verleihen. Dabei gibt es sowohl sportliche Off-Road-Varianten für Querfeldein-Touren als auch alltagstaugliche Stadtmodelle mit weniger Rollwiderstand und einem leiseren Abrollverhalten.
Zusätzlich kann bei Bedarf der Reifenluftdruck auf den Minimalwert abgesenkt werden. (meist 2,5 bar) Durch die Reduktion des Luftdruckes erhöht sich die Auflagefläche des Reifens und der Reibungswiderstand wird erhöht, was letztendlich für zusätzliche Traktion sorgt und die Sicherheit und Kontrolle über das Fahrrad weiter erhöht.
Tipp 4 – Radpflege auch in der Winterzeit
In der kalten Jahreszeit ist das Fahrrad vermehrt äußeren Witterungseinflüssen ausgesetzt. Feuchtigkeit, Schmutz, Frost und Streusalz können die Funktionen des Fahrrades beeinflussen – eine gute Pflege in den Wintertagen ist daher ratsam.
- Fahrrad nach Möglichkeit in geschützten Räumlichkeiten unterstellen, um Witterungsschäden vorzubeugen und den Pflegeaufwand zu minimieren!
- Bremsen, Umwerfer, Ritzel und Schaltwerk ggf. von Schneeresten befreien
- Spezielles Schmiermittel oder Sprühöl auf bewegliche Teile, Kette und Schaltwerk
- Festfrieren von Schalt- und Bremszüge kann durch Einfetten der einzelnen Züge vorgebeugt werden
- Kontaktkorrosion von Metallteilen vermeiden (z.B. Pedalgewinde, Schnellspannern, usw. einfetten)
- Funktionscheck der Lichtanlage
- Bremsbeläge und Bremsflanken an der Felgen überprüfen
- Mindestluftdruck einhalten
Tipp 5 – Fahrverhalten der Jahreszeit anpassen
Eile und Hektik im Winter führen schnell zu ungewollten Fahrmanövern, daher gilt das Fahrverhalten immer den äußeren Wetter-, Sicht- und Bodenverhältnissen anpassen.
- Generell mehr Fahrzeit einplanen für die gleiche Strecke
- Laub, Schnee, Matsch, Glatteis – im Winter wechseln die Bodenverhältnisse schnell
- in der Dunkelheit steigt die Gefahr einer Reifenpannen, da spitze Gegenstände später wahrgenommen werden
- Abstand halten und Geschwindigkeit reduzieren
- keine abrupten Beschleunigungs- oder Bremsmanöver
- bei gefrierender Nässe oder Glatteis keine hektischen Lenkbewegungen oder schnelle Kurvenfahrten, ohne zu bremsen ausrollen
- Vorderradbremse nur behutsam benutzen und eher frühzeitig und maßvoll die Hinterradbremse bzw. den Rücktritt benutzen um die Geschwindigkeit zu reduzieren
- Achtung: Radwege werden meist zuletzt oder kaum im Winter vom Schnee befreit
Zusätzlich kann man den Sattel um wenige Zentimeter absenken, um so ein schnelleres Absteigen zu ermöglichen. Weiter kann wie schon oben beschrieben der Luftdruck auf den Mindestdruck der auf der Mantelflanke angegeben ist reduziert werden.